
Einleitung
Brute-Force-Attacken gehören zu den ältesten und gleichzeitig immer noch sehr verbreiteten Angriffsmethoden auf Computersysteme und Websites. Mit diesen Angriffen versuchen Cyberkriminelle, durch automatisierte oder manuelle Wiederholungen von Login-Versuchen und Passwortkombinationen unbefugten Zugriff auf Konten und geschützte Bereiche zu erlangen. Diese Methode fußt auf der Idee, dass es genügend Zeit oder Ressourcen gibt, um irgendwann die richtige Kombination aus Benutzername und Passwort zu erraten. Trotz moderner Sicherheitstechnologien sind Brute-Force-Angriffe nach wie vor ein ernst zu nehmendes Risiko – sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen.
In einer digitalisierten Welt, in der nahezu jeder mit verschiedenen Accounts und sensiblen Daten online aktiv ist, stellt sich die Frage, wie man effektiv mit Brute-Force-Angriffen umgeht. Gerade Plattformen wie Content-Management-Systeme (CMS) oder E-Commerce-Seiten sind ein beliebtes Ziel, weil sie sensiblen Zugriff gewähren – beispielsweise auf personenbezogene Daten oder Finanzinformationen. Dabei fällt besonders auf, dass Angreifer nicht selten auf fehlende Sicherheitsvorkehrungen oder schwache Passwörter stoßen und so mit verhältnismäßig wenig Aufwand beträchtlichen Schaden anrichten können.
Der vorliegende Artikel beleuchtet die Hintergründe, die Funktionsweise und die Auswirkungen von Brute-Force-Attacken. Darüber hinaus werden die typischen Ziele aufgezeigt, relevante Tools und Techniken vorgestellt und Möglichkeiten zur Abwehr und Prävention erläutert. Zahlreiche reale Beispiele illustrieren, wie gefährlich solche Angriffe sein können und wie entscheidend es ist, die richtigen Schutzmaßnahmen zu treffen.
Dieser Text liefert Ihnen umfassende Informationen zum Thema und soll gleichzeitig das Bewusstsein stärken, dass ein paar Grundregeln der IT-Sicherheit bereits einen erheblichen Teil möglicher Risiken abwenden können. Im Anschluss an diese ausführliche Darstellung finden Sie zudem ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen sowie eine Linksammlung zu weiterführenden Themen.
Funktionsweise von Brute-Force-Attacken
Brute-Force-Attacken lassen sich prinzipiell in zwei Kategorien einteilen: Online- und Offline-Angriffe. Bei Online-Angriffen nehmen Cyberkriminelle direkt Kontakt mit einem Zielsystem auf, etwa einer Webanwendung, indem sie automatisiert oder manuell zahlreiche Login-Versuche starten. Bei Offline-Angriffen hingegen gelangen die Angreifer in den Besitz einer Datenbank mit verschlüsselten Passwörtern und versuchen anschließend, deren Hash-Werte mithilfe spezieller Programme zu knacken. In beiden Fällen ist das Grundprinzip jedoch gleich: durch Probieren aller möglichen Varianten oder anhand von Wahrscheinlichkeiten soll der richtige Zugangscode ermittelt werden.
Eine typische Vorgehensweise bei Brute-Force-Angriffen ist die Nutzung sogenannter Wörterlisten (engl. „wordlists“). Diese enthalten häufig verwendete Passwörter oder Phrasen, wie sie von vielen Nutzern eingesetzt werden. Angreifer hoffen dabei, dass das anvisierte Konto eines dieser Passwörter verwendet. Alternativ lassen sich Passwörter auch generieren, indem Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen in bestimmter Reihenfolge ausprobiert werden. Je komplexer und länger ein Passwort ist, desto aufwändiger wird allerdings das systematische Durchprobieren.
Eine wesentliche Rolle spielen bei Brute-Force-Attacken sogenannte „Rate-Limits“, die festlegen, wie viele Login-Versuche innerhalb eines bestimmten Zeitraums zulässig sind. Werden zu viele fehlerhafte Versuche innerhalb kurzer Zeit registriert, kann der Account für eine gewisse Zeit gesperrt oder eine zusätzliche Sicherheitsabfrage ausgelöst werden. Ist jedoch kein ausreichendes Rate-Limit vorhanden, oder kann es umgangen werden, ist das Ziel besonders anfällig.
Gerade bei populären Plattformen wie WordPress kommt es immer wieder zu Brute-Force-Angriffen. Der Angriffsvektor ist denkbar einfach:
„Angreifer versuchen, sich durch wiederholte Versuche mit verschiedenen Benutzernamen und Passwörtern in ein WordPress-Konto einzuloggen.“
Dabei nutzen sie oftmals die Tatsache, dass viele Nutzer Standard-Benutzernamen wie „admin“ verwenden oder schwache Passwörter wie „123456“ oder „Passwort“. Die hohe Verbreitung von WordPress macht es zu einem attraktiven Ziel, da ein erfolgreicher Angriff auf eine einzelne Seite im schlimmsten Fall gleich tausende weiterer Websites gefährden könnte, falls beispielsweise eine Sicherheitslücke im CMS selbst ausgenutzt wird.
Typische Ziele
Webanwendungen und Content-Management-Systeme
Webanwendungen, insbesondere Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla oder Drupal, zählen zu den beliebtesten Angriffszielen für Brute-Force-Angriffe. Diese Systeme verwalten oft sensible Daten wie Benutzerdaten, Zahlungsinformationen und interne Dokumente, die für den Angreifer von Wert sein können. Ein erfolgreiches Eindringen in solche Systeme ermöglicht nicht nur den Zugriff auf die Daten, sondern kann auch dazu führen, dass Malware eingeschleust wird, um beispielsweise Besucher der Website zu infizieren.
Cloud-Dienste und E-Mail-Konten
Cloud-Dienste wie Dropbox, Google Drive oder Microsoft OneDrive sind ebenfalls begehrte Ziele. Hier lagern häufig vertrauliche Dokumente, persönliche Bilder oder Geschäftsinformationen. Auch E-Mail-Konten sind attraktiv, denn wer Zugriff auf ein E-Mail-Postfach hat, kann unter Umständen Passwort-Resets für weitere Dienste auslösen und so schrittweise immer mehr Konten übernehmen.
Online-Banking und Zahlungsdienstleister
Bereits ein erfolgreicher Login in ein Online-Banking-Portal kann zu direktem finanziellen Schaden führen. Obwohl viele Banken mittlerweile auf sichere Verfahren wie Zwei-Faktor-Authentifizierung setzen, ist ein Brute-Force-Angriff hier nicht ausgeschlossen, wenn beispielsweise ältere Systeme genutzt oder zu einfache Passwörter gewählt werden. Ebenso interessant für Angreifer sind Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Stripe, da dort finanzielle Transaktionen direkt vorgenommen werden können.
Tools und Techniken
Automatisierte Skripte und Botnets
Unter Cyberkriminellen ist es üblich, große Botnetze für Brute-Force-Attacken zu nutzen. Dabei wird ein Verbund aus infizierten Rechnern weltweit eingesetzt, um zeitgleich oder nacheinander Login-Versuche durchzuführen. Diese Technik erschwert es, einen einzelnen Ursprung zu erkennen und zu blockieren, da die Angriffe von einer Vielzahl unterschiedlicher IP-Adressen ausgehen. Automatisierte Skripte übernehmen die Aufgabe, Logins kontinuierlich durchzutesten und protokollieren, ob ein bestimmter Versuch erfolgreich war.
Wörterlisten und Rainbow-Tables
Wörterlisten sind Sammlungen gängiger oder bereits geleakter Passwörter, die für systematisches Durchprobieren genutzt werden. Diese Dateien werden aus Datenbanken zusammengestellt, die aus früheren Datenlecks stammen oder im Internet frei verfügbar sind. Rainbow-Tables sind hingegen speziell vorberechnete Hash-Werte, die es Angreifern erlauben, verschlüsselte Passwörter schneller zu identifizieren, ohne jeden möglichen Wert neu berechnen zu müssen. Beide Methoden beschleunigen Brute-Force-Angriffe erheblich und werden häufig in Kombination eingesetzt.
Hybrid-Attacken
Bei Hybrid-Attacken kombinieren Angreifer Wörter aus einer Wörterliste mit zufällig generierten Elementen, z. B. Zahlen oder Sonderzeichen. Dadurch werden die Chancen erhöht, schwach abgewandelte Passwörter (etwa „Passwort123“) schneller zu knacken. Oft unterschätzen Anwender, wie schnell auch nur scheinbar minimale Änderungen an einem Standardpasswort geknackt werden können. Ein Passwort wie „Passwort!“ bietet kaum mehr Schutz als „Passwort“, wenn man den Einsatz solcher Hybrid-Methoden berücksichtigt.
Dictionary Attacks im Detail
Eine spezielle Form der Brute-Force-Attacke ist die Dictionary-Attacke. Dabei werden alle Passwörter aus einer Datei (dem Wörterbuch) gegen den Zielaccount getestet. Die Dateien enthalten nicht nur normale Wörter wie „Hallo“ oder „Passwort“, sondern oft auch typische Variationen und Kombinationen, sodass die meisten Benutzerpasswörter abgedeckt sind. Ein großer Vorteil dieser Vorgehensweise für Angreifer: Da vielen Nutzern immer wieder dieselben, leicht zu merkenden Passwörter einfallen, liegen die Erfolgschancen bei einer Dictionary-Attacke häufig relativ hoch.
Konsequenzen
Die Folgen von Brute-Force-Angriffen können dramatisch sein. Ein erfolgreicher Angriff führt nicht selten zur vollständigen Kompromittierung des Zielsystems. Im Fall einer Website kann dies bedeuten, dass Schadsoftware eingebettet, vertrauliche Informationen gestohlen oder sogar der gesamte Webauftritt gelöscht wird. Bei sensiblen Diensten wie Online-Banking liegt das Schadenspotenzial auf der Hand: Finanzielle Verluste und Identitätsdiebstahl sind nur zwei Möglichkeiten, mit denen Opfer konfrontiert werden können.
Doch nicht nur finanzielle Schäden spielen eine Rolle. Der Reputationsverlust für Unternehmen, deren Systeme durch eine Brute-Force-Attacke kompromittiert wurden, ist oft gravierender. Kunden verlieren das Vertrauen und wechseln möglicherweise zur Konkurrenz. Datenschutzbehörden können zudem hohe Strafen verhängen, wenn durch Fahrlässigkeit unzureichende Schutzmechanismen implementiert wurden. Im Geschäftsbereich kann dies existenzbedrohende Ausmaße annehmen.
Auch für Privatnutzer bleibt das Thema brisant. Gelangen Angreifer an private Fotos, E-Mails oder Chatverläufe, kann dies zu Erpressungen führen oder persönliche Beziehungen gefährden. Zudem kann eine einmal übernommene E-Mail-Adresse als Sprungbrett genutzt werden, um Zugriff auf weitere Konten und Dienste zu erlangen. Die Spirale dreht sich dann immer weiter, bis der Angreifer seine Ziele erreicht hat – sei es das Erlangen persönlicher Daten, das Legen einer Betrugsspur oder das Deponieren von Schadsoftware im System.
Langfristig können Betroffene nur schwer abschätzen, welche Folgen die Kompromittierung haben wird. Daten, die einmal in fremde Hände geraten, lassen sich nicht zurückholen. Auch kann ein Angreifer später „schlummernde“ Zugänge aktivieren oder verkaufen. Für Unternehmen bedeutet dies, dass Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten in Bezug auf Cyberangriffe stets ernst genommen werden müssen, um größtmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Gegenmaßnahmen
Sichere Passwörter
Der simpelste und zugleich effektivste Schritt gegen Brute-Force-Angriffe ist die Verwendung sicherer Passwörter. Ein starkes Passwort sollte aus einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen bestehen und eine ausreichende Länge (mindestens 12 Zeichen) aufweisen. Noch besser ist es, längere Passphrasen zu nutzen, die aus mehreren Wörtern bestehen und zufällig erzeugt werden. Beispielsweise könnte eine Passphrase „TreuerAdler37!BlauHimmel“ lauten, die deutlich schwerer zu knacken ist als gängige Passwörter.
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Eine weitere starke Sicherheitsmaßnahme ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Hierbei wird neben Benutzername und Passwort noch ein zusätzlicher Faktor benötigt – etwa ein Einmalcode, der per App, SMS oder Hardware-Token generiert wird. Selbst wenn das Passwort durch eine Brute-Force-Attacke herausgefunden wird, kann der Angreifer sich nicht ohne den zweiten Faktor einloggen. Damit wird die Barriere für unautorisierte Zugriffe deutlich erhöht.
Limitierung von Login-Versuchen
Gerade bei Webanwendungen sollte eine Limitierung der Login-Versuche eingerichtet werden. Dadurch wird die Anzahl der Fehlversuche, die in einem bestimmten Zeitraum erlaubt sind, deutlich begrenzt. Nach Erreichen eines festgelegten Schwellenwertes kann das Konto gesperrt oder eine weitere Sicherheitsmaßnahme (z. B. Captcha) eingeblendet werden. Dies erschwert es Bots, tausende Passwörter in kurzer Zeit auszuprobieren.
Monitoring und Intrusion Detection Systems
Kontinuierliches Monitoring und der Einsatz von Intrusion Detection Systems (IDS) helfen dabei, verdächtige Aktivitäten rechtzeitig zu erkennen. Registriert das System eine ungewöhnlich hohe Anzahl an fehlerhaften Login-Versuchen oder eine erhöhte Last durch Anfragen auf den Login-Endpunkt, kann es Warnmeldungen absetzen oder automatisch Gegenmaßnahmen einleiten (z. B. IP-Adresse blockieren). Eine enge Integration von IDS in bestehende Sicherheits- und Monitoring-Infrastrukturen ist essenziell, um zeitnah auf potenzielle Bedrohungen reagieren zu können.
Regelmäßige Updates
Für Plattformen wie WordPress, Joomla oder Drupal sind regelmäßige Updates ebenso wichtig wie das konsequente Einspielen von Sicherheits-Patches. Jeder Angreifer schaut nach bekannten Schwachstellen in veralteten Versionen. Ein System, das auf dem neuesten Stand ist, bietet eine deutlich kleinere Angriffsfläche. Dasselbe gilt für installierte Plugins oder Themes, die häufig ein zusätzliches Einfallstor darstellen können, wenn sie nicht gepflegt werden.
Reale Beispiele
Zahlreiche Beispiele aus der Praxis belegen die anhaltende Bedrohungslage durch Brute-Force-Attacken. In der Vergangenheit waren vor allem große Plattformen betroffen, bei denen Angreifer Passworthashes erbeuten konnten und diese anschließend offline knacken wollten. Ein bekanntes Beispiel ist die Attacke auf LinkedIn im Jahr 2012, bei der Millionen von Passworthashes entwendet wurden. Zwar handelte es sich um eine Kombination aus Datenleak und anschließendem Brute-Force-Versuch, jedoch verdeutlicht das Beispiel, wie gefährlich diese Angriffe sein können.
Auch kleinere Websites sind nicht davor gefeit. So berichten zahlreiche Webmaster regelmäßig von massenhaften Login-Versuchen, die sich in den Log-Dateien der Server nachvollziehen lassen. Wer in solchen Fällen kein Limit für fehlgeschlagene Logins oder keine 2FA eingerichtet hat, läuft Gefahr, dass irgendwann ein zufällig korrektes Passwort „erraten“ wird. Dabei unterschätzen viele Seitenbetreiber das eigene Risiko, weil sie glauben, ihre Inhalte wären nicht interessant genug für Cyberkriminelle. Doch oft geht es nicht um die Inhalte per se, sondern um die Möglichkeit, die Website für weitere Angriffe zu missbrauchen oder als Zwischenspeicher für illegale Dateien zu nutzen.
In Unternehmen kann es noch gefährlicher werden. Ein einziger erfolgreich geknackter Account in einem Intranet- oder Cloud-Dienst kann ausreichen, um sich lateral durch das gesamte Netzwerk zu bewegen und Schritt für Schritt weitere Zugänge zu kompromittieren. Im schlimmsten Fall führt dies zum Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen, sensiblen Kundendaten oder zum groß angelegten Befall mit Ransomware. Die Schadenssumme kann dabei schnell in die Millionen gehen und das Vertrauen von Kunden, Geschäftspartnern oder Investoren nachhaltig erschüttern.
Diese realen Szenarien zeigen, dass Brute-Force-Attacken in einer vernetzten und globalisierten IT-Landschaft ein Problem für alle darstellen. Gerade weil die Hürden für Angreifer vergleichsweise niedrig sind, bleibt die Bedrohungslage dauerhaft hoch.
Ausblick
Mit dem rasanten Fortschritt in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Machine Learning wird erwartet, dass sich die Methoden von Brute-Force-Attacken weiterentwickeln. Angreifer könnten verstärkt KI-gestützte Systeme nutzen, um Muster in menschlichen Passwörtern besser zu erkennen oder neue Herangehensweisen zu generieren, bei denen gezielt Passwörter getestet werden, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, genutzt zu werden. Gleichzeitig ermöglichen Quantencomputer perspektivisch eine enorme Rechenleistung, die das Knacken heutiger Verschlüsselungsverfahren beschleunigen könnte.
Dem gegenüber stehen neue Ansätze der Abwehr und Prävention. Post-Quanten-Kryptographie, adaptive Authentifizierungsverfahren und verhaltensbasierte Sicherheitslösungen sind nur einige Beispiele für Technologien, die bereits in den Startlöchern stehen. Dabei ist eine wesentliche Erkenntnis, dass Sicherheit nicht nur eine technische Frage ist, sondern gleichermaßen ein organisatorisches und menschliches Thema. Schulungen und Sensibilisierung von Mitarbeitern und Nutzern werden einen noch höheren Stellenwert erhalten, damit Brute-Force-Angriffe nicht aufgrund menschlicher Nachlässigkeit erfolgreich sind.
Zudem ist zu erwarten, dass gesetzliche Vorgaben und Industriestandards in Bezug auf IT-Sicherheit weiter verschärft werden. Schon heute existieren Richtlinien wie die DSGVO in Europa, die Unternehmen zu bestimmten Schutzmaßnahmen verpflichten. In Zukunft könnten weitere Vorgaben zu Passwort-Standards, Verschlüsselung oder Meldepflichten folgen. Dies soll die digitale Sicherheit auf ein höheres Niveau heben und Unternehmen motivieren, noch konsequenter in Schutzmaßnahmen zu investieren.
Auch wenn sich die Angriffslandschaft kontinuierlich verändert, bleibt die Grundidee einfach: Wo ein Passwort oder Zugangscode benötigt wird, lässt es sich prinzipiell auch erzwingen, wenn genug Ressourcen und Zeit zur Verfügung stehen. Es liegt somit in der Verantwortung jedes Nutzers und jeder Organisation, die Hürde für diese Angriffe so hoch wie möglich zu setzen und mögliche Schäden zu minimieren.
Fazit
Brute-Force-Angriffe werden auch in Zukunft eine große Rolle in der Cyberkriminalität spielen. Ihre Einfachheit und Effektivität machen sie zu einer beliebten Methode, um schnell und relativ unkompliziert Zugang zu Accounts, Systemen und wertvollen Daten zu erhalten. Dabei trifft es nicht nur große Unternehmen oder bekannte Marken; auch kleinere Betriebe, Vereine und Privatpersonen sind gefährdet.
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen liegen im Bereich der Passwortsicherheit, der Einführung von Zwei-Faktor-Authentifizierung, der konsequenten Begrenzung von Login-Versuchen und dem Einsatz fortschrittlicher Überwachungssysteme. Ebenso sind regelmäßige Updates und Patches unerlässlich, um bekannte Schwachstellen zu schließen.
Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Geschäftsvorgänge und private Aktivitäten ins Internet verlagert werden, gilt es, frühzeitig zu handeln und alle möglichen Vorkehrungen zu treffen. Das erhöhte Sicherheitsbewusstsein und die konsequente Umsetzung von Best Practices können maßgeblich dazu beitragen, Brute-Force-Attacken erfolgreich abzuwehren oder zumindest rechtzeitig zu erkennen. Auch wenn neue Technologien wie KI oder Quantencomputing die Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten verändern könnten, bleibt eins sicher: Ein durchdachtes Sicherheitskonzept ist das beste Mittel, um die Gefahr durch Brute-Force-Angriffe erheblich zu reduzieren.
- Brute-Force-Angriff
- Eine Methode, bei der Angreifer systematisch alle möglichen Kombinationen von Benutzernamen und Passwörtern ausprobieren, um Zugang zu einem Zielsystem zu erhalten.
- CMS (Content-Management-System)
- Eine Software zur Verwaltung und Bearbeitung von Inhalten einer Webseite, beispielsweise WordPress, Joomla oder Drupal.
- Hash
- Die Ergebnisgröße einer kryptographischen Hashfunktion, die aus einer Eingabe (z. B. Passwort) einen eindeutigen „Fingerabdruck“ erzeugt.
- Wörterliste (Wordlist)
- Eine Sammlung von gängigen oder geleakten Passwörtern und Phrasen, die häufig für Brute-Force-Angriffe verwendet wird.
- Rainbow-Tables
- Vorausberechnete Tabellen von Passwort-Hashes, die das Knacken von verschlüsselten Passwörtern deutlich beschleunigen können.
- Botnet
- Ein Netzwerk aus infizierten Rechnern (Bots), das ein Angreifer kontrolliert und für verschiedene illegale Aktivitäten wie DDoS-Angriffe oder Brute-Force-Versuche nutzen kann.
- 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung)
- Ein Authentifizierungsverfahren, das neben dem Passwort noch einen weiteren Faktor (z. B. einen Einmalcode) erfordert und dadurch für mehr Sicherheit sorgt.
- IDS (Intrusion Detection System)
- Ein System, das Netzwerkverkehr oder Systemaktivitäten analysiert, um mögliche Angriffsversuche oder Anomalien zu erkennen und zu melden.
- Dictionary Attack
- Eine Variante des Brute-Force-Angriffs, bei der alle Wörter aus einer Wörterliste gegen ein Ziel getestet werden.
- Hybrid-Attacke
- Eine Mischform aus Wortlisten- und generierten Passwörtern, oft ergänzt durch Ziffern oder Sonderzeichen, um gängige Passwörter und deren Abwandlungen abzudecken.
Linksammlung
- Sicherheitstipps für WordPress
- Überprüfung auf Datenlecks und geleakte Passwörter
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
- OWASP Top Ten Sicherheitsrisiken
- NIST-Richtlinien zur Authentifizierung
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